Die
Beziehung Mensch - Pferd ist hier in Kirgistan sehr eng. In einem
Hochhgebirgsland, wo viele Wege mit einem Kraftfahrzeug praktisch
unpassierbar sind, bringt das tapfere, ortskundige Pferd ihren
kirgisischen Reiter sicher über den Pass. So lassen wir auch uns die
Gelegenheit nicht entgehen, das wunderbare Geschöpf zu reiten. Ungefähr
die Hälfte unserer Gruppe meldet sich für den Tagesritt an. Jeder kriegt
ein eigenes Pferd mit Sattel und unsere Pferde werden von kirgisischen
Jungen gezogen. Darüber bin ich anfangs ganz froh, den ich bin praktisch
noch nie im Leben geritten und das Pferd scheint mich zu ignorieren und
macht was es will. Überhaupt ist mein Pferd sehr lahm und der
kirgisische Junge scheucht es ständig mit einem Tschhhhsuiii an. Auf
mein Tschhhhhhhuii reagiert es nicht.
Es sieht bei anderen sehr
gemütlich aus, wie sie so auf einem Pferd sitzen und sich kutschieren
lassen. Doch ich habe schon nach halber Stunde totale Schmerzen und
entscheide mich, ein Stückchen zu laufen, um mein Hinterteil zu schonen.
Unser
"Sheriff" Talant reitet sehr souverän und gibt als Kirgise ein gutes
Bild ab. Hier in den Walnuß-Obstwäldern Kirgistans ist das Reiten so
selbsverständlich wie bei uns Fahrrad fahren. Ich möchte auch so viel
Kontrolle über mein Pferd und treibe es mit der Peitsche an. Irgendwann
habe ich das Gefühl, das Pferd ist ein Teil von mir, durch meine
Bewegungen werden wir schnellen und das Reiten macht langsam Spaß.
Abends können die meisten Europäer von uns kaum Sitzen vor Schmerzen.
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