Freitag, 21. August 2015

Kirgistan - Reiten in den Bergen von Aslam Bob

Die Beziehung Mensch - Pferd ist hier in Kirgistan sehr eng. In einem Hochhgebirgsland, wo viele Wege mit einem Kraftfahrzeug praktisch unpassierbar sind, bringt das tapfere, ortskundige Pferd ihren kirgisischen Reiter sicher über den Pass. So lassen wir auch uns die Gelegenheit nicht entgehen, das wunderbare Geschöpf zu reiten. Ungefähr die Hälfte unserer Gruppe meldet sich für den Tagesritt an. Jeder kriegt ein eigenes Pferd mit Sattel und unsere Pferde werden von kirgisischen Jungen gezogen. Darüber bin ich anfangs ganz froh, den ich bin praktisch noch nie im Leben geritten und das Pferd scheint mich zu ignorieren und macht was es will. Überhaupt ist mein Pferd sehr lahm und der kirgisische Junge scheucht es ständig mit einem Tschhhhsuiii an. Auf mein Tschhhhhhhuii reagiert es nicht.

Es sieht bei anderen sehr gemütlich aus, wie sie so auf einem Pferd sitzen und sich kutschieren lassen. Doch ich habe schon nach halber Stunde totale Schmerzen und entscheide mich, ein Stückchen zu laufen, um mein Hinterteil zu schonen.

Unser "Sheriff" Talant reitet sehr souverän und gibt als Kirgise ein gutes Bild ab. Hier in den Walnuß-Obstwäldern Kirgistans ist das Reiten so selbsverständlich wie bei uns Fahrrad fahren. Ich möchte auch so viel Kontrolle über mein Pferd und treibe es mit der Peitsche an. Irgendwann habe ich das Gefühl, das Pferd ist ein Teil von mir, durch meine Bewegungen werden wir schnellen und das Reiten macht langsam Spaß. Abends können die meisten Europäer von uns kaum Sitzen vor Schmerzen.

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