Samstag, 29. August 2015

Kirgistan - Issyk Kul



Unser Zeltplatz am Südufer - im Hintergrund mit dem Gebirge Kungej Alatoo im Norden

Kirgiesischer Friedhof - wieder Kungej Alatoo Gebirge im Hintergrund
Issik Kul - Tscholpon Ata- Der Issyk Kul See liegt auf rund 1600 m NN, ist leicht salzhaltig und hat im Sommer angenehme 20°C.

Mittwoch, 26. August 2015

Kirgistan - Hochgebirgssee Song Köl


Vorlesungen und chillen mit Wollmütze im Hochsomer auf 3.000 m NN

Vorlesung mit Wollmütze und Handschuhen im August
Chillen, im Hintergrund unsere Jurten und Zelte
Sonnenuntergang am Song Köl
Mein zweiter Versuch zu Reiten

Samstag, 22. August 2015

Kirgistan - Familie in Kirgistan


Für dem interkulturelen Austausch ist bei uns Silva zuständig. SIlva ist eine Studentin aus der Schweiz, die sowohl uns, als auch alle Touristguides, die Dozenten und den Busfahrer jeweils zu deren Familiensituation befragt. Die Art, wie sie das macht, ist sehr sympatisch und sogar wenn sie Ulan fragt, wieviele verschiedene Frauen er schon hatte, wirkt es nicht taktlos. Talant ist verheiratet, ist 52 und hat schon 6 Kinder und außerdem noch Enkelkinder. Kirgisen haben ziemlich früh Kinder und schon eine 25-jährige ist eigentlich zu alt, um noch nicht verheiratet zu sein.

Kirgiesisches Mädchen mit Pferd
Unser Reitbegleiter ist 30, natürlich verheiratet, aber laut dem Islam hat er das Recht auf drei weitere Frauen. Außerdem hat er beim Reiten Silva zwinkernd erzählt, das das Reiten einen Mann potenter macht  ;)





Freitag, 21. August 2015

Kirgistan - Reiten in den Bergen von Aslam Bob

Die Beziehung Mensch - Pferd ist hier in Kirgistan sehr eng. In einem Hochhgebirgsland, wo viele Wege mit einem Kraftfahrzeug praktisch unpassierbar sind, bringt das tapfere, ortskundige Pferd ihren kirgisischen Reiter sicher über den Pass. So lassen wir auch uns die Gelegenheit nicht entgehen, das wunderbare Geschöpf zu reiten. Ungefähr die Hälfte unserer Gruppe meldet sich für den Tagesritt an. Jeder kriegt ein eigenes Pferd mit Sattel und unsere Pferde werden von kirgisischen Jungen gezogen. Darüber bin ich anfangs ganz froh, den ich bin praktisch noch nie im Leben geritten und das Pferd scheint mich zu ignorieren und macht was es will. Überhaupt ist mein Pferd sehr lahm und der kirgisische Junge scheucht es ständig mit einem Tschhhhsuiii an. Auf mein Tschhhhhhhuii reagiert es nicht.

Es sieht bei anderen sehr gemütlich aus, wie sie so auf einem Pferd sitzen und sich kutschieren lassen. Doch ich habe schon nach halber Stunde totale Schmerzen und entscheide mich, ein Stückchen zu laufen, um mein Hinterteil zu schonen.

Unser "Sheriff" Talant reitet sehr souverän und gibt als Kirgise ein gutes Bild ab. Hier in den Walnuß-Obstwäldern Kirgistans ist das Reiten so selbsverständlich wie bei uns Fahrrad fahren. Ich möchte auch so viel Kontrolle über mein Pferd und treibe es mit der Peitsche an. Irgendwann habe ich das Gefühl, das Pferd ist ein Teil von mir, durch meine Bewegungen werden wir schnellen und das Reiten macht langsam Spaß. Abends können die meisten Europäer von uns kaum Sitzen vor Schmerzen.

Dienstag, 18. August 2015

Kirgistan - Fluss Naryn - Zeltlage und riesige Spinnen



Fluss Naryn
 Was ich am ersten Tag über das Klima Kirgistans gesagt hatte, stimmt nicht ganz, den hier im Zeltlager am Fluss Naryn ist es angenehm warm. Nachts bleiben wir noch lange am Lagerfeuer sitzen, spielen "Werwolf" und singen. Für Musik sorgen ein paar Schweizerinnen mit unglaublich schönen Stimmen.





 Riesige blonde Spinnen
Aber, wie das immer so ist, das angenehme Klima muss man sich immer teilen: Her gibt es zum Beispiel Riesenspinnen (um die 5 cm). Vor dem Einschlafen überprüfe ich mein Zelt mit der Taschenlampe, ob nicht irgendwo so eine Spinne sich versteckt hatte. Nachts träume ich von Spinnen und anderen Insekten.


Montag, 17. August 2015

Kirgistan - Toktogul-Stausee am Fluss Naryn - Energieerzeugung und chillende Kühe



Wir fahren weiter Richtung Süden, nächste Übernachtung am Fluss Naryn, dem längsten Fluss Kirgistans. Schon auf dem Weg dahin wird es merklich wärmer, denn wir nähern uns der Fergana Ebene, hier herrscht ein besonders warmes und trockenes Klima.
Am Stausee Toktogul machen wir Halt und Talant erzählt uns von dem See und Wassermanagement in Kirgistan. Wasser ist übrigens eins der führenden Konfliktauslöser in Zentralasien. An dem Fluss Naryn wird durch die Staumauern des Stausees Toktogul und fünf anderen kleineren Staumauern mit Wasserkraftwerken Energie produziert. Die gewonnene Energie deckt fast den ganzen Energiebedarf des Landes ab. Allerdings hat Kirgistan nur ca. 5.8 Mio. Einwohner und nicht wirklich viel Industrie.

Kuh auf einer Marihuana-Weide
Fluss Naryn, der längste Kirgistans

Riesige Staumauern zur Energiegewinnung
Wir dürfen anschließend in dem angenehm warmen Wasser des größten künstlichen Hochgebirgssee baden und den schönen Ausblick genießen. Auch einige wilde Pflanzen wie Marihuana fühlen sich hier pudelwohl. Davon gibt gleich jede Menge am Ufer. Hier weiden auch Kühe, deren Fleisch sicherlich nur auf illegaler Weise erworben werden kann.

Donnerstag, 13. August 2015

Kirgistan - Klima, Nationalpark Ala Archa und geplatzte Räder

Perfektes Fahrzeug für diese Landschaft, solange die Reifen halten
Die erste Nacht war ziemlich kühl und ich konnte nicht durchschlafen. Wahrscheinlich braucht der Körper ein wenig, um sich an die kälteren Nächte zu gewöhnen. Ich kann mir aber nicht wirklich vorstellen, irgendwann ein Freund des kontinentalen Klimas zu sein: Wenn es warm ist (also nur tagsüber im Sommer) dann richtig, also um die 40°C. Doch sobald die Sonne weg ist, kühlt das liebe Land sich ganz schnell ab... im Winter würde ich sowieso nicht freiwillig hierher kommen, den bis -30°C müssen wirklich nicht sein.

Die 32 Teilnehmer plus Dozenten werden mit einem großen Bus rumgefahren, leider nicht wie gehofft irgendeine uralte sowjetischen Marke (URAL, Kamas etc.) sondern ein Mercedes Benz. Es ist ein blauer Mecedes-Truck, der Stock und Stein und sogar Bächer überquert.

In Kirgistan muss der Fahrer auch ein KFZ-Mechatroniker sein
Aber heute, gleich zu Anfang der Exkursion ist uns der Reifen geplatzt. Es ist das erste Mal, dass ich ein Platzen eines Reifens erlebe, es ist wie eine Explosion, vielleicht auch intensiver, weil die Räder bei so einem Truck viel größer sind. Mit viel Aufwand wird das Rad gewechselt. Ein guter Fahrer in Kirgistan muss auch ein KFZ-Mechaniker sein. Aber gleich nach ein paar Kilometern platzt das neue Rad auch gleich. Der zweite Reifen wird wieder durch einen neuen ausgetauscht und der alte wieder in den Straßengraben geworfen, dort liegt auch schon eine tote Kuh.


                  Unser Mercedes-Truck - Platz für 35 Personen             

Für den nächsten Tag bekommen wir zwei Busse, währenddessen soll unser blauer Truck vernünftig repariert werden. Er soll uns ja schließlich die nächsten drei Wochen heil über die kirgisischen Hochgebirgspässe bringen.

Kirgistan - Müllensorgung

Kirgistan wird von uns Europäern als zentralasiatische Schweiz bezeichnet, sicherlich landschaftstechnisch nicht zu Unrecht, mehr sogar: für mache mag es alles noch überwältigender sein als in unseren "heimischen" Alpen. Doch leider findet man Plastikmüllberge, die sich so unperfekt mitten in die Landschaft integrieren.

Den Kirgistan hat ein ganz raffiniertes Müllentsorgunssystem:
brennbares Material (Plastik, Papier etc.) - verbrennen
festes, nicht brennbares Material (Glas etc.): zerkleinern und in Erde verbuddeln.

Zentralasiatische Schweiz
Mein halbdeutsches Geographenherz verkrampft sich bei sowas vor Schmerz.
Das einzige: wenn man das Glas wirklich klein kriegt und in den Fluss wirft, wird es vom Strom als Sediment mitgerissen und irgendwo zum Sand. Aus diesem könnte man ja wieder Glas herstellen - ist doch recyclen, auch wenn mit viel Energieverlust.

Vorteil für die kirgiesische Umwelt ist, dass mit einer Bevölkerungsdicht von rund 28 Einwohner pro km² es viel weniger Menschen als in Deutschland gibt (227 Einw. pro  km²), die Müll produzieren. Außerdem verbraucht ein Durchschnittskirgiese in seinem Leben sicherlich auch viel weniger Produkte aus nicht biologisch abbaubaren Materialien. Man muss sich z.B. allein die Kraftfahrzeuge angucken, die hier auf den Straßen fahren. Da wird ein Auto nicht so schnell weggeschmissen, nur weil gerade Audi A3 in Mode ist.

Mittwoch, 12. August 2015

Kirgistan Tag 1 - Am Fluss Alamüdün (30 km von Bischkek) und die charmanten Österreicher und Schweizer

Unser Zeltlager ist am Fluss Alamüdin aufgebaut. Wir sind eine Gruppe von rund 30 Teilnehmern plus ca. 7 Reisebegleiter (Dozenten, Küchenpersonal, Fahrer). Die meisten der Teilnehmer sind Geographie-/ Geologiestudenten, dementsprechend bin ich hier wahrscheinlich die älteste der Teilnehmer. Das Gefühl, nicht dazuzugehören, verfliegt aber sehr schnell, die Gruppe scheint wirklich nett zu sein. Aus irgendeinem Grund sind gefühlsmäßig 70 % der Truppe aus der Schweiz oder Österreich, deren "Sprache" ich zuerst gar nicht zuordnen kann. Wenn Sie aber "hochdeutsch" reden, damit ich sie verstehe, verliebe ich mich jedes Mal. Wusste gar nicht, dass deutsch sooo charmant gesprochen werden kann! Ob ich mich irgendwann dran gewöhnen kann?!!

Die hölzernen Plumpsklos stinken unglaublich und es wird gesagt, die nächsten 10 Tage gäbe es keine Möglichkeit zu duschen. Der Fluss wird von eisigen Gletscherwassern gespeist und auch bei extremer 40 °C - Hitze ist es eine enorme Überwindung, die Füße nur für 10 Sekunden im Wasser zu halten.

Dienstag, 11. August 2015

Istambul - Pegasus und die chaotischen Zustände der Fluggesellschaften


Das 2. Badezimmer in meinem Ramada-Hotelzimmer
Eigentlich wollte ich ja um die Uhrzeit noch in meinem Anschlussflug von Istanbul nach Bishkek schlafen. Aber ich sitze gerade mutterseelenallein in einer Badewanne einses Ramada-Hotels in Istanbul mit einem guten türkischen Weißwein aus der Minibar.
Tatsächlich habe ich mit 25 anderen Flugggästen der Pegasus-Airline meinen Anschluss nach Bishkek verpasst, es gäbe wohl sehr viel traffic am Istanbul S.Gokcen Flughafenund der Anschlussflieger konnte nicht 1 Studende warten!

Ich fände es gar nicht mal so schlimm, einen Tag in Istanbul "auf Kosten Pegasus" zu bleiben, leider ist aber der Flug von Istanbul nach Bishkek am nächsten Tag overbooked und wir müssen alle zunächst nach Moskau, dort 6 h hocken und dann nach Bishkek. Und das bei meiner Flugangst!

Wir werden am Flughafen als Gruppe hin und her gechickt, hocken stundenlang auf dem kalten Granitboden, ohne Essen, Trinken und haben immer noch nicht alle Fragen geklärt: z.B. Was passiert mit unserem Gepäck? und die meisten haben kein Visum für Russland etc..
Diese Fluggesellschaften sind echtes Disaster, keiner vom Bodenpersonal scheint wirklich zu wissen, wohin mit uns. Irgendwan gegen 23 Uhr werden wir schließlich von einem Schattelbus zum Hotel gefahren, wo es leider kein Essen mehr gibt, später wenigstens ein Sandwich aufs Zimmer.


Und ist das alles eine Verschwörung, dass ich nie nach Kirgistan komme?!!!
Mit meinen Leidensgenossen auf dem Boden auf Neuigkeiten warten auf dem S.Gokcen Flughafen